Die ökologische Bewirtschaftungsweise unseres Hofes ist uns eine Herzensangelegenheit!
Da sie aber auch mit größeren Investitionen verbunden ist, ist die Wirtschaftlichkeit des Betriebes eine zwingende Notwendigkeit, wenn man das auch langfristig betreiben möchte. Und das möchten wir!
Mit der Einführung der Förderung der Landwirtschaft in den Fünfzigern, sollte im Rahmen einer gemeinsamen Agrarpolitik des Europäischen Wirtschaftsraumes, die Landwirtschaft als Versorger der Menschen mit Lebensmitteln, vor Preisschwankungen gesichert und günstige Nahrungsmittel für alle sichergestellt werden.
Die Lebensmittelpreise haben in den Jahrzehnten seitdem nicht mit der übrigen Preissteigerung standgehalten, sondern wurden im Gegenteil im Verhältnis zum Einkommen der Menschen massiv günstiger:
1850: 61 % Nahrungsmittelanteil an Komsumausgaben,
1900: 57 %,
1960: 38 %,
1980: 20 %,
2014: 14 %
(Quelle: Statista 2015)
Das ist auf die letzten gut 100 Jahre gesehen, eine Verringerung um 75% für den Anteil der Lebensmittelausgaben an den privaten Konsumausgaben, auf die letzten gut 50 Jahre, um mehr als die Hälfte.
Dadurch hat sich die Förderung als Einkommensbestandteil für die Landwirtschaft von einer anfänglich eher geringen Bedeutung zu einem notwendigen Einkommensbestandteil etabliert.
Die Globalisierung und die damit einhergehende weltumspannende Logistik sorgt für zunehmende Importe von Nahrungsmitteln aus Ländern mit deutlich geringeren Lohn- und Flächenkosten und erzeugt zusätzlich einen enormen Kostendruck auf die Bauern. Gut die Hälfte der Landwirte ist diesem Druck gewichen und hat in den letzten 20 Jahren die Bewirtschaftung ihres Hofes aufgegeben und sich eine andere Einkommensquelle gesucht (in den letzten 40 Jahren waren es rund 70%).
Auch eine Ökologische Rinderhaltung auf der Weide wäre ohne diese Förderung zu den derzeitigen Marktpreisen nicht zu Mindestlöhnen möglich.
So sehr wir Subventionen generell für schwierig erachten, – ohne sie, müssten wir bei den derzeitigen Marktbedingungen den Betrieb umgehend einstellen. Diese gesellschaftliche Förderung macht es zu diesen Bedingungen möglich, eine nachhaltige, den Rindern und Menschen gerecht werdende Landwirtschaft, zu betreiben.
Das unterstützen Sie und wir alle als Teil der Gesellschaft durch unsere Steuergelder und der politischen Mehrheit, die Landwirtschaft in unserem Land und unserer Region als unsere Nahrungsversorgung generell zu stärken und ökologische Landwirtschaft vorrangig zu fördern, um unsere unersetzlichen Ressourcen Wasser, Boden und Luft zu schonen.
Vor allem die starke Unterstützung durch unsere Kunden im Rahmen unserer Direktvermarktung, aber auch die Förderungen durch EU und Freistaat Bayern, machten uns die Realisierung unserer Vision möglich: eine möglichst autarke Landwirtschaft, die die Tiere in einer möglichst natürlichen Umgebung hält, mit natürlichen Futtermitteln füttert und Lebensmittel für die Menschen in unserer Umgebung produziert und direkt an diese abgibt.
Dazu diente beispielsweise der Bau von 60 Hektar (600.000 Quadratmetern) Weidefläche genauso wie der Umbau der Stallungen auf eine Offenstallhaltung mit Auslauf ins Freie auch in den Wintermonaten. Wir produzieren heute unsere Futtermittel wieder selbst, verzichten gänzlich auf wachstumsfördernde Chemie im Pflanzenbau, geben unseren Rindern wieder Zeit zum Wachsen und hängen unser Fleisch wie in alten Zeiten an der Luft ab, und vieles mehr.
Dieses Engagement unterstützen auch EU und Freistaat Bayern: mit den Fördermaßnahmen, vor allem der KULAP-Maßnahme A11. bzw B10 "Ökologischer Landbau im Gesamtbetrieb" investiert die Europäische Union (EU) in Leistungen dieses Betriebes für den Agrarumwelt- und Klimaschutz und den Erhalt der Kulturlandschaft, mitfinanziert durch den Freistaat Bayern im Rahmen des Entwicklungsprogrammes für den ländlichen Raum in Bayern 2014-2020.
Erläuterungstafel Eler-Flächenmaßnahmen 2014-2020